Markt Twain

„a tramp abroad“

Neben dem regionalen Adel, der hier zur Auerhahnsaison gerne sein Jagdquartier  aufschlug, war der wohl prominenteste Gast im „Naturalisten“ Mark Twain, der am 9. August 1878 hier übernachtete. Er war mit einem Freund auf einem Boot von Heilbronn nach Heidelberg unterwegs. In seiner Reisebeschreibung „A Tramp Abroad“, die 1880 erschien, widmete er Hirschhorn und dem „Naturalisten“ ein eigenes Kapitel. Die Reise durch das Neckartal legte er per Schiff zurück. In seiner literarischen Schilderung machte Mark Twain daraus eine dramatische Floßfahrt.

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Seiner Erzählung zufolge gerät das Floß vor Hirschhorn in ein Unwetter, dann in Seenot und kann mit letzter Kraft bei Hirschhorn das rettende Ufer erreichen. „Volle drei Meilen wanderten wir durch die Dunkelheit und den strömenden Sommerregen und erreichten gerade eine Stunde vor Mitternacht den Gasthof ‚Zum Naturalisten‘, fast erschöpft von Mühsal, Strapazen und Schrecken. Diese Nacht werde ich nie vergessen.“

„… Ich dämmerte in den Schlaf hinüber, während ich eine große Eule betrachtete, die von einem hohen Sitz aus stur auf mich herabblickte, mit der Miene eines Menschen, der glaubt, mich schon einmal gesehen zu haben, sich dessen aber nicht sicher ist.“

Am nächsten Morgen wurde die Reise schließlich fortgesetzt –  mit der Bahn.  In seiner Erzählung lässt Mark Twain das Floß weiterfahren, das im Sturm nun doch nicht so großen Schaden erlitten hatte …

Die ausgestopften Tiere, über die Mark Twain so anschaulich berichtet, sind übrigens im Original erhalten und können im Langbein Museum beisichtigt werden.
Im Erdgeschoss des Museums ist außerdem ein Raum dem berühmten Gast aus USA gewidmet. Es lohnt sich, hier mal reinzuschauen!