Carl Langbein

Geschäftsmann und Hotelier

Was ist das für ein Mensch, der im Großen wie im Kleinen etwas Bedeutsames sah? Der einen schön gearbeiteten Hosenknopf ebenso schätzte, wie wertvolle Gemälde oder Skulpturen? Carl Langbein selbst bezeichnete sich in einem Brief „als warmer Teilnehmer alles Schönen und Religiösen, der Kunst und Wissenschaftangehörigen“.

Mit seiner Herkunft erklärt sich seine Leidenschaft nicht. Als Sohn eines Hirschhorner Gastwirts begann Carl Langbeins Berufsweg zunächst als Holz- und Rindenhändler.

Bereits 1840 hatte er das Gasthaus zum Ochsen erworben und zum „Zum Naturalisten“ umbenannt. Als Sicherheit für seine Hypothek diente ihm schon damals seine Altertümersammlung, die er für den Gasthof verpfändet hatte. Insgesamt 3200 fl. (Gulden) waren damals an die Erben des Hofrates Sell zu zahlen. Dafür hatte Carl Langbein Möbel, Waffen, Zinn, Kupfer, Messingteile, Porzellan, Glaswaren und vieles mehr als Pfand gegeben.

Der weltweit bekannteste Hotelgast dürfte Mark Twain gewesen sein, dessen Erlebnisse im Naturalisten wie auch in Hirschhorn sind in einigen seiner Bücher hinreichend dokumentiert.

1858 heiratete er Maria Goetzen (1833-1893), die Ehe blieb kinderlos. Als Ehefrau muss Maria viel Verständnis für die Passionen ihres Mannes aufgebracht haben. Sie führte zusammen mit Langbeins Schwester Ida und der Nichte Angelina (Tochter des Bruders Joseph, gest. 1887) den Gasthof , während er seine Passion als Sammler auslebte.

Ida Langbein schließlich hat das Erbe ihres Bruders bewahrt und auch vor Zerstreuung und Verkauf gerettet.